Leipzigs größte Event-Location, die Quarterback Immobilien Arena, ist ein signifikanter Image- und Wirtschaftsfaktor für Sachsens größte Metropole. Sie bringe Leipzig „signifikante Bekanntheitseffekte“, ein „positives Image“ und jährlich 59.000 bis 136.000 zusätzliche Touristen.
Dies ist das Fazit einer umfassenden Studie der Hochschule Mittweida, die Professor Georg Puchner auf der Jahreshauptversammlung des Europäischen Verbands der Veranstaltungs Centren (EVVC) am 8. April in Ingelheim vorstellte.
1.600 Event-BesucherInnen befragt
Wirklich überraschend sind diese Erkenntnisse nicht. Das Bedeutende daran: Die Studie, für die rund 1.600 Event-BesucherInnen befragt wurden, liefert auf wissenschaftlicher Grundlage belastbare Zahlen. „Und genau das braucht unsere Branche“, betonte EVVC-Präsidentin Ilona Jarabek vor den rund 100 TeilnehmerInnen der Jahreshauptversammlung.
Besonders wichtige sind belastbare Zahlen mit Blick auf die wirtschaftliche Wirkung von Veranstaltungs-Locations. So errechnete Georg Puchner auf Basis der Studie und mit konservativen Schätzungen einen Wertschöpfungseffekt der Quarterback-Arena für Leipzig in Höhe von 21 Millionen Euro jährlich. Hinzu käme für die Messestadt ein zusätzlicher Einkommenseffekt in Höhe von 17,7 Millionen Euro pro Jahr.
Hotellerie als größter Nutznießer der Events
Größter Nutznießer der Events in der Arena, die pro Jahr rund 300.000 sogenannte „Event-Touristen“ (Personen, die außerhalb der Region Leipzig wohnen) empfängt, ist die Hotellerie. Sie profitiert von rund 9,5 Millionen Euro zusätzlichen Einnahmen durch Gäste, die aufgrund eines Arena-Besuchs in Leipzig übernachten. In der Leipziger Gastronomie werden jährlich durchschnittlich 8,6 Millionen Euro durch Event-Touristen ausgegeben, die touristischen Ticket-Verkäufe kommen auf 6,5 Millionen Euro, der Einzelhandel auf zusätzliche 4,4 Millionen Euro. Dabei ist zu beachten: Nur jeder vierte auswärtige Arena-Gast bleibt über Nacht in Leipzig. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer aufgrund eines Arena-Besuchs in Leipzig beträgt lediglich 1,4 Tage.
Ein Manko der Studie zur Quarterback Arena ist aus EVVC-Sicht, dass in der Leipziger Mehrzweckarena keine Tagungen und Kongresse stattfinden. Denn die seien ein wichtiges Fundament für viele Mitglieder des Verbandes – und sie seien noch „deutlich wertschöpfender“ als Sport-Events, Konzerte und Shows, so EVVC-Präsidentin Ilona Jarabek.
Mitglieder müssen selbst Zahlen liefern
Wichtig aus Sicht von EVVC-Geschäftsführer René Tumler ist deshalb, den Mitgliedern des Verbands auch in dieser Hinsicht belastbare Zahlen an die Hand zu geben und damit auch Argumente für politische und wirtschaftliche Diskussionen. Ziel des Verbands sei eine möglichst breite Datenbasis, die Veranstaltungscentren vergleichbar macht und von allen genutzt werden kann.
Doch dafür benötige man Input, der noch nicht ausreichend verfügbar ist, forderten Ilona Jarabek und René Tumler die Mitglieder einmal mehr auf, die entsprechende Umfrage des EVVC auch zu beantworten und mit Zahlen zu füttern. „Das ist aufwändig und das macht Arbeit. Aber es ist wichtig“, betonte Jarabek. Der Verband benötige belastbare Zahlen der Mitglieder, um in Brüssel und Berlin für entsprechenden politischen Druck zu sorgen.
Und nicht nur das: „Auch sie selbst benötigen diese Zahlen“, verwies René Tumler unter anderem auf die Berichtspflicht vieler Veranstaltungscentren gegenüber Gesellschaftern oder lokaler Politik.
Andere wichtige Kennzahlen für die Branche wird das neue Meeting- und Event-Barometer liefern, das der Verband gemeinsam mit der Hochschule Harz am 6. Mai präsentieren wird.
Der EVVC selbst kann auf stabile Zahlen verweisen. Ihm gehören aktuell 317 Mitglieder mit über 500 Locations an. Neu hinzugekommen sind jüngst die Halle 39 in Hildesheim sowie internationale Locations wie das Kongress Center Zürich und Rockhall in Luxemburg.
Die Jahreshauptversammlung des EVVC fand traditionell parallel zur Messe Prolight & Sound in Frankfurt am Main statt.