Die Bettensteuer mit ihren aktuellen Ausgestaltungen ist das Geschäftsreise-Ärgernis des Jahres 2012. Der Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) hat seinen Negativ-Preis „Return to Sender“ auf der Frühjahrstagung für Geschäftsreise- und Mobilitätsmanagement in Leipzig heute symbolisch an alle Städte überreicht, die die kommunale Übernachtungssteuer erheben.
In Gesprächen mit dem Deutschen Städtetag sowie mit einigen Bürgermeistern hatte der VDR in den vergangenen Monaten wiederholt eine vereinfachte Nachweiserbringung von Dienstreisen gefordert. Reisende, die beruflich übernachten, sind zwar von der Steuer ausgenommen, müssen im Hotel jedoch in einem komplizierten Verfahren nachweisen, dass sie nicht privat unterwegs sind. „Der unverhältnismäßig hohe Aufwand der Nachweiserbringung steht im deutlichen Gegensatz zu den Bemühungen des Bundeswirtschaftsministers, Abläufe in Unternehmen und Verwaltungen zu entbürokratisieren“, sagt Daniela Schade, Mitglied im VDR-Präsidium.
Der VDR hat im Januar seine 531 Mitglieder – Wirtschaftsunternehmen und Anbieter im Geschäftsreisemarkt – nach dem größten Aufreger im vergangenen Jahr gefragt. An der Spitze der Rangliste: Bettensteuer mit 32 Prozent. Mit großem Abstand folgen Zusatzkosten, sogenannte Ancillary Fees (19 Prozent), und Datenschutzprobleme in Firmenverträgen (15 Prozent). Die VDR-Mitglieder nannten aber auch konkret das „Reisekostenrecht Hin und Her“, die „Unfähigkeit der Politik, Bürokratieabbau zu betreiben“, „verkürzte Ticketausstellungsfristen“ und die „unüberlegte Germanwings-Strategie der LH“.
Mit der Aktion will der VDR auf ein Ereignis aufmerksam machen, was die Geschäftsreisewelt besonders bewegt hat. „Wir wollen das Bewusstsein schärfen für negative Auswirkungen auf Unternehmen mit Dienstreisenden, auf den Geschäftsreisemarkt und auf die deutsche Wirtschaft insgesamt“, so Hans-Ingo Biehl, Hauptgeschäftsführer des VDR.